Die letzten drei Tauchtage unserer Waterworld Abenteuertour werden wir auf der Hauptinsel der Islas de Revillagigedos, auf Socorro verbringen. Sie ist mit einer Länge von 16,8 km und einer Breite von 15,3 km (132 km²) die größte Insel des Archipels. Die fünfstündige Überfahrt mit der Nautilus Explorer von San Benedicto ist erneut äußerst ruhig und angenehm. Das Glück der Tüchtigen oder so! 🙂
Was uns unter Wasser erwarten soll ist mittlerweile Programm: Mantas auf Tuchfühlung, Delfine, unterschiedlichste Haiarten und mit Glück auch Walhaie und Buckelwale.
Gedanklich werden die noch umzusetzenden Fotoideen durchgegangen…und da ist eine wesentliche die mir sehr am Herzen liegt: Circular Fisheye-Fotos von Mantas im Gegenlicht mit dem von mir in diesem Bereich favorisierten Spezialobjektiv: Dem Lensbaby!
Auf Guadalupe, einer Insel ebenfalls mitten im Pazifik liegend und zu Mexiko gehörend, bei den Weißen Haien im August des Vorjahres, konnte ich meine Vorhaben mit diesem Objektiv leider nur bedingt umsetzen, da die Weißen Haie mir bei den Käfigtauchgängen nicht die gewünschten Perspektiven boten (zum BLOG-Eintrag vom August 2014).
Seit dem letzten Einsatz meines Lensbaby habe ich auch eine wesentliche Verbesserung von SUBAL erhalten die mir den Einsatz des Objektivs extrem erleichtert: Einen Blendenantriebsring zur Einstellung der Blende direkt an meinem SUBAL-ND4S Unterwassergehäuse.
Das Lensbaby Circular Fisheye ist nämlich ein zu 100% manuell zu verwendendes Objektiv. Es gibt keine elektrische bzw. elektronische Verbindung zur Kamera, Blende und Fokusdistanz sind manuell einzustellen.
Aber das Objektiv macht einfach unheimlich Spaß! Und es ist nicht so „technisch“ bzw. „hart“ wie andere, sondern durch einen polierten Innentubus wesentlich künstlerischer einsetzbar. Eine kreative Linse ganz nach meinem Geschmack! 🙂
Auf gut Glück baue ich beim 2. Tauchgang des Tages kurzfristig meine bis dato unveränderte Fotoequipmentkonfiguration um.
Und meine Entscheidung ist goldrichtig! Beim Abtauchen sehen wir schon einen großen Manta beim Tauchplatz kreisen. Mein Fotomotiv für die nächsten 20 Minuten!
Zuvor gilt es jedoch noch zum Tauchplatz zu kommen…das Oberflächenwasser erzeugt extreme wogende Bewegungen, dadurch begrüßen die Felsen „sehr freundlich“ und hart, meinen mit Fullspeed ankommenden Oberschenkel…was mir danach drei Tauchgänge „erspart“ da ich mein linkes Bein nicht mehr belasten und abwinkeln kann.
Aber das interessiert mich erst später, diesen Tauchgang kann ich noch großteils ungehindert absolvieren, abgesehen von einer leichten Schräglage nach rechts, da beim Aufprall am Felsen meine linke Bleitasche das Jacket fluchtartig verlassen hat. Aber solche Kleinigkeiten können mich nicht stoppen. Die Bedingungen passen und die Fotos müssen ja noch auf die Speicherkarte meiner Nikon D4… 🙂
Mit voller Konzentration versuche ich immer die bestmögliche Position unter dem Manta und der gleißenden Sonne zu finden. Nicht leicht jedoch im Großen und Ganzen habe ich auf den ersten Blick halbwegs zufriedenstellende Ergebnisse erzielen können.
Am Ende des Tauchgangs geht es am Bojenseil wieder gegen die Wogen nach oben. Ich versuche dabei meine verloren gegangene Bleitasche zu sichten. Diveguide Janice hilft mir dabei und ist erfolgreich, Ende gut, alles gut! Super Leistung bei den sehr schwierigen Tauchbedingungen auf den ersten bzw. letzten 10 Metern! 🙂
To be continued…
Informationen zu den Fotos:
Islas de Revillagigedos/Mexiko/Socorro/Tauchplatz „Punta Tosca“
10.02.2015 – Nikon D4/Objektiv: Lensbaby Circular Fisheye/SUBAL-ND4S Unterwassergehäuse/SUBAL DP-100 Domeport/2x Subtronic pro160 Unterwasserblitze/Reikle Blitzarmsystem
Tauchequipment: Mares – Just add water
Reiseveranstalter: Waterworld – Werner Thiele KG
Text & Fotos:
© Harald Slauschek | Slauschek.Photography
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