Der zweite Tauchtag vor der Insel Socorro bringt leider nicht die erhofften tollen Tauchgänge. Schlechte Sicht und wechselhafte, z.T. schwierige Strömungsverhältnisse sind gegen uns.
Obwohl wir schon vereinzelt interessante Tierbegegnungen haben, wie z.B. eine extrem kurze mit einem neugierigen Delfin und, wie sollte es anders sein, mit Mantas. Jedoch bei weitem nicht so spektakulär, vielfältig und intensiv wie normaler Weise auf dieser Tour.
So trifft Kapitän Shaun die einzig richtige Entscheidung: Die Nautilus Explorer nach San Benedicto verlegen. Dort haben wir die beeindruckendsten Tauchgänge auf unserer Waterworld Abenteuertour gehabt und abgesehen davon, liegt die Insel auch auf unserem Rückweg in Richtung der Hafenstadt Cabo San Lucas, dem Endpunkt unser Tauchkreuzfahrt.
Nachdem es unser letzter Tauchtag sein wird und es meinem Bein schon wesentlich besser geht, plane ich alle vier Tauchgänge mitzumachen.
Und ich bereue es in keinster Weise!
Die ersten beiden Tauchgänge finden am Tauchplatz „El Canon“ statt. Hammerhaie stehen auf unserem Plan…fast eine Garantie hier…aber eben nur fast.
Unsere Tauchgruppe, hat das Glück auf seiner Seite. Wir sehen einzelne Hammerhaie, kleinere Gruppen und beim 2. Tauchgang die erhoffte Hammerhaischule. Zwar nicht riesig und auch nicht in guter Fotodistanz, jedoch aus mehr als 20 imposanten Tieren bestehend.
Zurück zum Thema „Garantie“: Die andere Tauchgruppe hat die Schule nicht gesehen…deshalb ist für sie in diesem Fall das oben erwähnte „fast“ leider tragend geworden… 😉
Zu den Tauchgruppen:
Am Beginn unserer Tauchkreuzfahrt wurden alle Taucher an Bord in zwei Tauchgruppen aufgeteilt. Die „Delfine“ und die „Mantas“ (meine Gruppe). Und damit das Tauchen so fair wie möglich erfolgt, ist die Reihenfolge des zum Tauchplatz fahren und abtauchen, jeden Halbtag wechselnd. Das funktioniert sehr gut und daher sind damit alle Reiseteilnehmer sehr zufrieden.
Auch ist es keine Pflicht mit der jeweiligen Gruppe die Tauchgänge zu absolvieren. Jedes Buddyteam kann entscheiden ob es mit der Gruppe oder alleine den jeweiligen Tauchplatz betaucht. Das ist für erfahrene und eigenständige Taucher perfekt. Nur das Blauwassertauchen ist ein wenig eingeschränkter. Nachdem es z.T. starke Strömungen in Richtung offenes Meer gibt, sollte der Tauchplatz immer in Sichtweite sein, ansonsten ist ein Auftauchen und das Setzen der Signalboje Pflicht. Ein Zodiac nimmt dann die Taucher auf und bringt sie entweder wieder zum Tauchplatz oder zur Nautilus Explorer.
Das funktioniert einwandfrei, auch weil die Fahrer der beiden Zodiacs äußerst aufmerksam und allzeit bereit sind, deren Blicken entgeht nichts!
Der Nachmittag steht ganz im Zeichen des Abschieds von den Riesenmantarochen!
Und dafür ist der Paradetauchplatz vor San Benedicto bzw. der Islas de Revillagigedos, der „Boiler“, ideal geeignet!
Für mich stehen hier jetzt auch gar nicht mehr die Unterwasserfotos von Mantas im Vordergrund, ich habe ja die angestrebten Fotos bereits gemacht, sondern entspannte Tauchgänge mit den Mantas und ein Besuch beim von mir so getauften „Whitetip Café“.
Mein „Whitetip Café“ ist eine kleine geschützte Terrasse in ca. 13 m Tiefe am Boiler, bei der ein reges Kommen und Gehen von Weißspitzenriffhaien sowie von Makrelen und anderen kleineren Fischen herrscht. Allein dieses Geschehen aus erster Reihe beobachten zu können ist, für mich persönlich wunderbar entspannend und faszinierend. Daher verbringe ich zwischendurch auch einige Minuten dort bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder den Mantas widme. Diese wundbaren, edlen und anmutigen Tiere werden mir eindeutig fehlen…
Bis zuletzt koste ich den Tauchgang aus, die geringe Strömung hilft dabei auch in wenig, und mache die letzten Unterwasserfotos.
Nach dem obligatorischen Sicherheitsstopp auf 5 m für zumindest 3 Minuten, werden wir mit dem Zodiac zurück zur Nautilus Explorer gebracht.
Selbst die Delfine verabschieden sich scheinbar von uns, denn kaum an Bord tauchen sie auf und spielen an der Wasseroberfläche hinter dem Heck des Schiffes. Oder sie zeigen sie uns abschließend einfach nur die lange Nase? Denn bei den Tauchgängen bekamen wir sie leider fast nie so richtig zu sehen… 🙂
Aber egal, es waren viele einzigartige und tolle Tauchgänge hier!
To be continued…
Informationen zu den Fotos:
Islas Revillagigedos/Mexiko/Socorro/Tauchplätze „Cabo Pierce“ & „Roca O’Neal“ sowie San Benedicto/Tauchplätze „El Canon“ & „Boiler“
11.02.-12.02.2015 – Nikon D4/Objektiv: 15mm Fisheye/SUBAL-ND4S Unterwassergehäuse/SUBAL DP-FE4 Domeport/2x Subtronic pro160 Unterwasserblitze/Reikle Blitzarmsystem
Tauchequipment: Mares – Just add water
Reiseveranstalter: Waterworld – Werner Thiele KG
Text & Fotos:
© Harald Slauschek | Slauschek.Photography
2 Comments
Super Story. Danke. Ich War das letzte Mal 2013 auf Socorro (mit Solmar V) und das ist wirklich immer eine Reise wert. LG Roland.
Vielen Dank lieber Roland! 🙂